Nicht nur die Gas- und Benzinpreise sind seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine in die Höhe geschossen. Auch viele der wichtigsten Lebensmittel, vor allem Weizen, haben sich enorm verteuert. Es gibt mehrere Faktoren, die die Preise von Nahrungsmitteln beeinflussen. Doch die Spekulation an den Börsen ist mittlerweile einer der wichtigsten Treiber. Doch wie funktioniert das eigentlich?
An den Börsen lässt sich der Effekt des Krieges in der Ukraine auf die Getreidepreise unzweideutig nachvollziehen. Am Tag vor der russischen Invasion kostete eine Tonne Weizen 287 Euro. Innerhalb kurzer Zeit schoss er dann auf 422 Euro hoch. Klar, an den Börsen spielen nicht aktuelle Daten die entscheidende Rolle, sondern die Erwartung. Dass die Kämpfe in der Ukraine die Ernte dieses wichtigen Anbaulandes empfindlich beeinträchtigen würde, war sicher. Auch die gegen Moskau verhängten Sanktionen haben massive Auswirkungen. Denn mit Russland hat der größte Weizenexporteur der Welt die Nummer fünf in diesem Markt – die Ukraine – überfallen. Auf beide Staaten zusammen entfielen nach unterschiedlichen Angaben zuletzt 24 oder 29 Prozent der weltweiten Getreideexporte.
Schon 2021 kletterten die Preise
Doch der Krieg ist nicht die einzige Einflussgröße. Australien erlebte mehrere Dürrejahre mit geringeren Ernten, auch in den USA kämpfen viele Farmer seit Jahren mit extremer Trockenheit. Allerdings hatte das für die weltweite Produktion keine ernsthaften Folgen. Seit 2017 war die globale Weizenmenge von 2563 Millionen Tonnen bis 2021 auf über 2714 Millionen Tonnen gestiegen. Dennoch war der Preis für die Tonne Weizen von 160 Euro auf 280 Euro gestiegen – eine Verteuerung um mehr als 70 Prozent. Ohne die Spekulation an den Börsen ist das nur schwer
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