Was will Wladimir Putin?

Veröffentlicht am 22. Februar 2022
Zuletzt aktualisiert am: 5. Juni 2024

Die Krise zwischen der Ukraine und Russland spitzt sich weiter zu. Es gibt erste Kampfhandlungen. Unser Teammitglied, Georg Escher, ist jahrzehntelang Politik-Redakteur und kennt die nationale sowie internationale Politik fast wie seine Westentasche. Er hat Kontakte rund um den Globus. In seiner Kolumne „Der Blick nach draußen“ wird er Dir hier künftig die großen bedeutenden Themen des Weltgeschehens erklären und Dir damit Orientierung geben.

Wladimir Putin hat es doch getan! Oder noch nicht so ganz? Denn eine Invasion der Ukraine ist das, was sich vor unseren Augen abspielt, trotz aller Kampfhandlungen noch nicht. Schon vor den jüngsten Ereignissen hat die ganze Welt gerätselt, was im Kopf des russischen Präsidenten vorgeht. Sehr viel klarer geworden ist das auch jetzt nicht. Journalistische Beobachter in der Ukraine, mit denen ich mich austausche, oder Ukrainer, die hier in Nürnberg leben, haben aber doch aufschlussreiche Einschätzungen.

Geringfügiger Einfall?

Offenkundig ist, dass der Kremlchef auslotet, was US-Präsident Joe Biden vor kurzem in einem unvorsichtigen Moment ausgeplaudert hat und was seine Leute anschließend verzweifelt wieder einzufangen versuchten. Russland werde verantwortlich gemacht werden, sollte es einen Überfall auf die Ukraine geben, hatte Biden gewarnt. Und dann folgten zwei seltsame Sätze außerhalb seines Manuskripts, die seine Berater die Hände über dem Kopf zusammenschlagen ließen.

Es hänge davon ab, was Russland mache, sinnierte der US-Präsident und spekulierte dann über eine „minor incursion“, was man mit „geringfügigem Einfall“ übersetzen könnte. Dann werde man „am Ende darüber streiten müssen, was wir tun und was wir nicht tun sollen, und so weiter“. Bidens Stab war entsetzt. Die Bemerkungen wurden sofort abgeschwächt. Aber Putin

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  • Georg Escher
    Autor:in Kolumnist für Außenpolitik & RR-Ausbildungsbetreuer

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