Die regierende Ampelkoalition in Berlin will plötzlich 100 Milliarden Euro zusätzlich für die Bundeswehr ausgeben. Wenn aber sogar die US-Geheimdienste und das Pentagon perspektivisch eher den Klimawandel als größte Bedrohung für die internationale Sicherheit ausgemacht haben, stellt sich die Frage, ob dieser Kurswechsel eher in die Vergangenheit als in die Zukunft führt?
Man stelle sich vor, nicht die SPD, sondern die Union aus CDU/CSU hätte im September 2021 die Bundestagswahl gewonnen. Was wäre passiert, wenn nicht Olaf Scholz (SPD), sondern Armin Laschet (CDU) als Bundeskanzler nach dem militärischen Überfall Russlands auf die Ukraine verkündet hätte, die Bundeswehr werde nun mit 100 Milliarden Euro an zusätzlichen Mitteln ausgestattet?
Es hätte sehr wahrscheinlich nicht nur bei der Partei „Die Linke“ einen Aufschrei gegeben, sondern auch bei den Sozialdemokraten und den Grünen. Doch nun stellen diese beiden Parteien gemeinsam mit der FDP eine Ampelkoalition – und sind von der Ankündigung ihres Kanzlers wie benommen. Es grummelt, aber bisher jedenfalls gibt es keinen lauten Protest. (Stand: 01. April 2022). Das ist sehr seltsam.
Als Ersatzteillager ausgeschlachtet
Niemand wird bestreiten, dass die Bundeswehr in großen Teilen in einem ziemlich maroden Zustand ist. Die Tornado-Kampfflugzeuge sind rund 40 Jahre alt und nur mit hohem Aufwand noch einsatzfähig zu halten. Noch schlimmer sieht es bei den noch zehn Jahre älteren Transporthubschraubern CH-53 aus, von denen seit Jahren ein Großteil am Boden bleiben muss, um als Ersatzteillager ausgeschlachtet zu werden. Es fehlt der Bundeswehr dramatisch an Munition. In ihrem am 15. März 2022 vorgelegten Bericht musste die Wehrbeauftragte Eva Högl einigermaßen
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