Es ging wie ein Donnerschlag durch die CSU: Als die Berliner Koalition aus SPD, Grünen und FDP im März 2023 für eine Wahlrechtsreform stimmte, war schnell klar, wer besonders betroffen sein dürfte: Die Christsozialen aus Bayern. Denn die Ampel hat mit ihrer Reform den Überhang- und Ausgleichsmandaten den Kampf angesagt.
Ein Überhangmandat entsteht, wenn eine Partei per Direktwahl mehr Mandate erhält, als ihr durch die Verhältniswahl, der Zweitstimme, zustehen würden. Passiert das, erhalten die anderen Parteien Ausgleichsmandate, sodass die Kräfteverhältnisse gemäß dem Wahlergebnis im Bundestag wieder stimmen.
Beispiel Bundestagswahl 2021: Die CSU erhielt damals acht Überhangmandate, die CDU zwölf, die SPD zehn und die AfD eines. Aufgrund dieser 34 Überhangmandate waren 104 Ausgleichsmandate notwendig, der Bundestag wuchs auf 736 Abgeordnete. Die Zahl der Überhang- und Ausgleichsmandate steigt seit vielen Jahren stark an. Während es bei der Wahl 2005 noch 16 solcher Mandate gab, waren es 2017 schon 111, 2021 dann eben 138.
Jedes weitere Mandat geht mit einem großen Aufwand einher, sowohl in der Umsetzung als auch in der Kommunikation
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