Ist sie ein reines Söder-Prestigeprojekt oder profitiert die Stadt von der neuen Technischen Universität Nürnberg (UTN) besonders? Welche Chancen in der ersten bayerischen Universitätsgründung seit 1974 für die Region liegen, kommentiert Wissenschafts- und Technikredakteur Julian Hörndlein.
Die Lieblingsvokabel so mancher Journalisten ist in den vergangenen Jahren immer wieder in Nürnberg aufgetaucht: „Umstritten“. Der Begriff ist so sehr Totschlagargument wie gleichzeitig ein schwammiges Gemenge aus umher schwirrenden Einlassungen, starker Kritik und überschwänglichen Lobpreisungen. Daher ist es kaum verwunderlich, dass die Technische Universität Nürnberg mehrfach Opfer des „Umstrittenen“ wurde. Klar, sind einige Aspekte nicht von der Hand zu weisen: Dass es sich bei der UTN – wie die neue Uni im Streben nach Internationalität als University of Technology Nuremberg abgekürzt wird – zum Beispiel um eine Herzensangelegenheit von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in seiner Heimatstadt handelt, das ist wahrlich kein Geheimnis mehr. Ohne ihn hätte es die Universität nicht gegeben, weshalb es durchaus anzukreiden ist, dass ein einzelner Politiker eine so weitreichende Entscheidung nicht nur für die Stadt Nürnberg, sondern für die gesamte Wissenschaftslandschaft in Bayern, vorantreibt.
Da wäre außerdem noch die liebe Konkurrenz: Auf der anderen Seite der Stadt gibt es schließlich mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) noch eine Universität, die sich mit ihrer Technischen Fakultät im Südgelände selbst als Ort technischer Exzellenz versteht. Ganz zu schweigen von der eben Technischen
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