Seit fast einem halben Jahr herrscht in der gesamten Ukraine Krieg. Hunderttausende Geflüchtete sind seither nach Deutschland gekommen – viele von ihnen nach Nürnberg. Es ist eine enorme Herausforderung für die Stadt und ihre Bürger:innen. Wie läuft die Integration der Menschen? Was sollte noch besser werden?
Die 20-jährige Oksana Kasakova ist eine der Ukrainerinnen, die wegen des russischen Angriffskrieges nach Nürnberg gekommen sind. Sie stammt aus der ostukrainischen Stadt Lysytschansk, inzwischen lebt die junge Frau in Fürth. Als am Morgen des 24. Februar 2022 die ersten Raketen und Bomben in ukrainischen Städten einschlugen, wurden bei Oksana grauenvolle Erinnerungen wach. Zwar war sie selbst bereits in Sicherheit, nämlich in Polen. Ihr Freund Dima arbeitete dort, sie macht ein Fernstudium an einer ukrainischen Hochschule. Doch Oksana hat die Schrecken des Krieges bereits 2014 als Elfjährige erlebt: Ihre Heimatstadt stand schon damals zeitweise unter russischer Kontrolle, dann eroberte das ukrainische Militär die Stadt zurück. Oksana war schon mit sechs Jahren Vollwaise und lebte bei ihrer Oma. Als sie acht Jahre alt war, erkrankte Oksanas Oma schwer und war am ganzen Körper gelähmt. Jetzt musste die achtjährige Oksana ihre Oma pflegen. Als 2014 der Krieg nach Lysytschansk kam, starb die Oma während eines Bombardements. Die damals 11-jährige Oksana hatte sich in den Keller gerettet. Noch heute hängt es ihr nach, dass sie ihre Oma damals nicht in Sicherheit bringen konnte. Danach kam Oksana in ein Waisenhaus, wo sie bis zur Volljährigkeit blieb.
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