Schafe, Bussarde, Biber und Wasserbüffel haben einen festen Auftrag. Für die Stadt Nürnberg erledigen sie Arbeiten, die kein Mensch übernehmen kann: Wo sie helfen und wie sie ganz spezielle Aufgaben auf natürliche Weise lösen, erzählt Dir unsere Reporterin und Infografikerin Anett Hentschel.
Rotkopfschaf Melli,
Landschaftsgärtnerin in Gebersdorf
Auf den Wiesen neben dem Kraftwerk in Gebersdorf wuchs nur hohes Gras und Sauerampfer – bis sich 2012 Heidi Stafflinger mit ihrer kleinen Herde Rotkopfschafe dort niederließ. Melli, Mähli, Marianna, Carla, Claire … die insgesamt 20 Tiere haben einen klaren Auftrag. Sie fressen, was ihnen schmeckt und fördern durch diese natürliche Selektion eine vielfältige Pflanzengesellschaft. Nebenbei lockern sie mit ihren Hufen den Boden auf und tragen die Pflanzensamen an Hufen und im Kot von hier nach da.
Mehr Pflanzenvielfalt lockt zahlreiche Insekten, diese wiederum sind Nahrung für mehr Vögel. Heidi Stafflinger erzählt mir, dass sie diese Entwicklung über Jahre genau so beobachtet hat. Inzwischen gedeihen auf den Wiesen seltene Arten wie Sandgrasnelke, Bergsandglöckchen und Silbergras. Die Blauflügelige Ödlandschrecke lebt hier. Und haben anfangs vier Stare die Herde begleitet, so sind es heute mehr als 50.
Nebenberuflich sind die Schafe noch Vogel-Taxi: immer wieder setzen sich Stare auf die Rücken der Tiere, um schnell und bequem an möglichst viele Insekten ranzukommen, die beim Grasen zahlreich aufgescheucht werden.
Das ein oder andere Tier drückt sich übrigens gerne mal vor der Arbeit: Schaf Claire schaut zu gerne in vorbeikommende Kinderwägen. Und wenn eine Kindergarten-Gruppe
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