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Was der Regenbogen auf der Tribüne mit Dir zu tun hat

Von: Alexandra Haderlein

Und auf einmal war da ein Regenbogen. Auf einem Bauwerk der Nazi-Zeit. Dürfen die Künstler:innen das? Ist das erlaubt? Ist das angemessen? Hat die Stadt die Farbe zu schnell beseitigen lassen? Mit den richtigen Mitteln - und auch Argumenten? Die Über-Nacht-Aktion einer anonymen Künstlergruppe namens "Regenbogen-Präludium" an der Nürnberger Zeppelin-Tribüne von Dienstag auf Mittwoch (27./28. Oktober 2020) hat für Diskussion in der Stadt gesorgt. Aber die Kernfrage ist eine ganz andere: Wie gehen wir junge Generationen mit diesem Teil der deutschen Geschichte um?

"Jede Generation muss sich solch einen Ort neu erschließen und überlegen: Welche Schlüsse ziehen wir daraus? Erinnerungskultur ist nichts Starres, dass an der Wand hängt", findet Diana Liberova. Sie ist Stadträtin der SPD, Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Nürnberg-Hadera und blickte mit ihrer Familie 1998 als sogenannte Kontingentflüchtlinge von den Grundig-Türmen aus auf die Zeppelintribüne - "bis heute ein bedrückender Ort für mich".

Der erhobene Zeigefinger bei Veranstaltungen oder von Lehrer:innen oder Museumspädagog:innen kommt bei heutigen Generationen nicht mehr an: "Junge Menschen fühlen sich beim Erinnern nicht gemeint. Denn sie müssen auch nichts vergessen. Sie müssen erst lernen, was da mal war", weiß Alexander Schmidt. Als Historiker am Doku-Zentrum hat er immer wieder mit Schulklassen zu tun beziehungsweise kennt durch seine Kinder die Sichtweise der jungen Erwachsenen. Helga Riedel vom Menschenrechtsbüro der Stadt macht es greifbar:...

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