Sollte der russische Präsident Wladimir Putin vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag angeklagt werden? Diese Frage wird kaum irgendwo mit mehr Interesse verfolgt werden als in Nürnberg, schließlich waren die Nürnberger Prozesse gegen die einstige Nazi-Führungselite das Muster, nachdem viel später der Gerichtshof in den Niederlanden eingerichtet wurde. Dass nun aber ausgerechnet die USA einen solchen Prozess gegen den Kreml-Herrscher fordern, obwohl sie selbst den Strafgerichtshof nicht anerkennen, ist ein Stück politischer Absurdität.
Der russische Präsident Wladimir Putin und George W. Bush bei einem gemeinsamen Pressegespräch nach ihrem Treffen am 2. Juli 2007 in der Sommerresidenz des US-Präsidenten in Kennebunkport (Bundesstaat Maine). Foto: Eric Draper/White House
Es kommt in dem zutiefst polarisierten US-Kongress eigentlich nie vor, dass einhellige Entscheidungen getroffen werden. In der Frage aber, ob sich Wladimir Putin wegen Kriegsverbrechen vor dem Internationalen Strafgerichtshof verantworten solle, gab es diese Einigkeit. Einstimmig wurde eine entsprechende Resolution im US-Senat angenommen.
„In Amerika steht niemand über dem Gesetz“
Für Lindsey Graham, Senator aus dem tiefkonservativen Bundesstaat South Carolina, ist es auch kein Widerspruch, dass die USA das Weltgericht selbst nicht anerkennen, gleichwohl jedoch unliebsame Staatenlenker vor eben jenes Tribunal stellen wollen. „Wir haben in Amerika ein sehr robustes Rechtssystem. Niemand steht über dem Gesetz. Gegen jeden wird ermittelt“, begründete Graham den Unterschied. So werde auch gegen Ex-Präsident Donald Trump „von mehreren Organisationen ermittelt“. Putin aber habe „die Rechtsstaatlichkeit in Russland zerstört“. Mit anderen Worten: Er muss dort keine Anklage wegen Kriegsverbrechen befürchten.
RR Abo
Ab: 8,00 € / Monat
Werde
Direkt weiterlesen? Erstelle Dir jetzt Deinen Zugang!
Hinter Relevanzreporter steht kein Medienkonzern oder Investor. Das gemeinnützige Magazin wird von, für und mit seinen Mitgliedern ermöglicht.
Eigentlich sträubt sich die Tastatur, schon wieder etwas zu schreiben über Donald Trump. Doch natürlich kommt man am 45. und jetzt auch 47. Präsidenten der USA nicht vorbei. In die Weltuntergangsstimmung, die nun große Teile der unserer Öffentlichkeit erfasst zu haben scheint, muss man allerdings nicht einstimmen. Wie die Zukunft aussieht, werden nicht nur eine Handvoll Hypermilliardäre entscheiden – falls…
Nicht nur in den USA sind viele Tränen geflossen, als der erneute Wahlsieg von Donald Trump feststand. Und doch gilt: Es wird eine Zeit nach dem 47. Präsidenten der USA geben. Auch wenn nur viele den Untergang der Welt befürchten, die wuchtigen Vorhersagen politischer Beobachter haben sich regelmäßig als falsch erwiesen. Deswegen bleibt es auch nach diesem Trump-Sieg richtig, nicht…
In entspannter Atmosphäre wurde erzählt, informiert und diskutiert: Beim ersten Mal “Mitreden” in der Bar Afterwork im Herzen Nürnbergs haben sich viele interessierte Teilnehmer:innen eingefunden. Georg Escher, unser USA-Experte, hat spannende Einblicke in die politische Dynamik und historische Hintergründe gewährt. Eine Frage stand dabei im Mittelpunkt: Kann Kamala Harris (Demokraten) Donald Trump (Republikaner) bei den bevorstehenden US-Wahlen schlagen? Eine Zusammenfassung…
NÜRNBERG/ ST. SEBALD – Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (kurz: VGN), eine stetig wachsende Anzahl an Arbeitsplätzen, Attraktivität von Innovation und Wissenschaft – all dies schreibt sich die Metropolregion Nürnberg als Erfolge auf ihre Fahnen. Der Zusammenschluss aus Kommunen und Wirtschaft wird dieses Jahr 20 Jahre alt. Am Mittwochabend, 19. März 2025, haben dies die Vertreter:innen bei der IHK Nürnberg am…
Im Februar 2025 suchten rund 22.000 Menschen in Nürnberg Arbeit. Ein Drittel davon ist 50 Jahre oder älter. Für Menschen, die sich kurz vor der Rente beruflich neu orientieren möchten, ist eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt oft gar nicht so einfach. Denn neben langwierigen Bewerbungsprozessen winkt oft auch der bürokratische Aufwand mit den Behörden. Bei all den Problemen gibt es…
Wie junge Menschen in Nürnberg zur Bundestagswahl 2025 abgestimmt haben, wie der Social-Media-Faktor wirkt und was passiert, wenn sich in Nürnberg Jugendliche und Politiker:innen im echten Leben treffen – Anett Hentschel hat sich umgesehen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google Maps. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.