Wie ist das, wenn die Oma, der Vater, plötzlich zum Pflegefall werden? Wie geht
es speziell jüngeren pflegenden Angehörigen etwa zwischen 25 und 60, die noch
im Berufsleben stehen? Welche Hürden es zu überwinden gilt, was in dieser
Situation am wichtigsten ist und wo es welche Hilfe in Nürnberg gibt, darüber
berichten Betroffene und Fachleute in diesem Artikel.
Anna D. (Name geändert) ist 38 und nach zahlreichen Berufserfahrungen unter anderem in China studiert sie jetzt in der fränkischen Heimat – Vollzeit. Seit September 2019 kümmert sie sich um ihre Großmutter. Die 88-Jährige ist an Demenz erkrankt und wohnt in einer Seniorenanlage im Norden Nürnbergs. In einer halben Stunde kann Lisa bei ihr sein.
„Bei der Gedächtnissprechstunde im September 2019 konnte meine Oma zwar die Uhr nicht mehr zeichnen – der Klassiker bei der Erkennung von Demenz -, aber die Psychologin meinte, es sei noch alles in Ordnung.“ Doch ein Jahr später, im September 2020, ereilt Lisas Oma eine schwere Durchfallerkrankung. „Da habe ich gemerkt, das Waschen und Pflegen meiner Oma funktionierte nicht mehr. Die Wäsche war mit Fäkalien übersät. Von da an habe ich den Pflegedienst eingeschaltet.“
In Deutschland werden 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen zuhause versorgt. Fast fünf Millionen Menschen kümmern sich auf diese Weise um ihre Angehörigen, wie die Interessenvertretung und Selbsthilfe pflegender Angehöriger e.V. in ihrem Positionspapier vom Februar 2021 zur Bundestagswahl 2021 veröffentlicht hat. Dabei scheint der Anteil jüngerer pflegender Angehöriger zwischen 25 bis 60 Jahren gar nicht so gering zu sein. Unter den Anrufenden beim bundesweit tätigen Beratungsunternehmen Verbund Pflegehilfe beträgt er zwischen
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