Von Kiel lernen: Nürnberg strebt nach Zero Waste

Veröffentlicht am 14. Juli 2023
Zuletzt aktualisiert am: 5. Juni 2024

Die weltweiten Müllberge werden immer größer – und wir alle tragen dazu bei. Die Vermüllung unseres Planeten, insbesondere der Meere, hat katastrophale Auswirkungen für Klima, Tier- und Pflanzenwelt. Die gute Nachricht: Wir alle können etwas dagegen tun – auch in Nürnberg , wenn wir uns von einigen Gewohnheiten und Bequemlichkeiten trennen. Das zeigt Dir unser Redakteur Philipp Demling.

Wir haben nicht nur ein Klimaproblem, wir haben auch ein Müllproblem – und zwar ein gewaltiges: Jede(r) Deutsche produziert durchschnittlich 617 Kilogramm Müll im Jahr. Das sind rund 1,7 Kilogramm pro Tag – und pro Jahr 130 Kilogramm mehr als im EU-weiten Durchschnitt.

Das größte Problem stellt Plastik dar: Es ist ein billiger Verpackungs- und Füllstoff – deshalb wird es weltweit in rauen Mengen hergestellt, verwendet – und anschließend weggeworfen. Doch die Herstellung von Plastik ist rohstoff- und energieintensiv: Für die Herstellung einer PET-Flasche gehen 100 Milliliter Erdöl, 80 Gramm Kohle, 42 Liter Erdgas und zwei Liter Wasser drauf. Einige Inhaltsstoffe sind gesundheitsschädlich. Und: Bis Plastik abgebaut ist, vergehen Jahrhunderte.

Wohin mit den riesigen Müllmengen? Das ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Foto: Simon Malik

Rund zehn bis zwölf Millionen Tonnen Plastikabfall landen nach Schätzungen des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) Jahr für Jahr in den Ozeanen. Auf jedem Quadratkilometer Meerwasser schwimmen demnach rund 18.000 Plastikteile. Bis zu 450 Jahre dauert es, bis Plastik biologisch abgebaut ist. Es gelangt in die Mägen von Meerestieren und von dort unter Umständen in unser Essen. Meeresschildkröten halten im Wasser herumschwimmende Plastiktüten manchmal für Quallen und fressen sie. Tiere,

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  • Philipp Demling
    Autor:in Redakteur für Gesellschaft und Mobilität, Podcaster

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