Was sehen Tourist:innen, wenn sie am Nürnberger Bahnhof ankommen und sich auf den Weg in Richtung Innenstadt machen? Autos. Ein Auto nach dem anderen schlängelt sich über den Bahnhofsplatz. Mit mittelalterlicher Stadtromantik hat das wenig zu tun. Auf dem Weg in die Innenstadt ändert sich daran nicht viel: Die Parkbuchten sind voll, durch die enge, gepflasterte Straße quetschen sich unzählige PKWs wie Lieferwägen.
“Die Nürnbergerinnen und Nürnberger legen etwa 39 Prozent aller Wege mit dem Auto zurück”, weiß Frank Jülich. Damit ist das Auto das am stärksten genutzte Verkehrsmittel, so der Leiter des Verkehrsplanungsamtes. Und das, obwohl jedes Auto statistisch gesehen nur eine halbe Stunde am Tag tatsächlich fährt.
Die Stadt Nürnberg hat entschieden, das soll sich ändern. Im Januar 2021 hat sie den Mobilitätsbeschluss gefasst. Das Ziel: Bürger:innen sollen effizient, schnell und ökologisch von A nach B kommen – und zwar mit allen Verkehrsmitteln. Bis zum Jahr 2030 sollen Fuß-, Rad und öffentlicher Nahverkehr 68 Prozent des Verkehrsaufkommens ausmachen. Im Oktober 2021 liegt der Anteil noch bei 61 Prozent.
Weg von der autogerechten Stadt
„Verkehrsmittelwahl ist immer eine individuelle Entscheidung, die von den Rahmenbedingungen abhängt”, sagt Frank Jülich. Wer auf einem gut ausgebauten und sicheren Radweg zur Arbeit oder zur
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