Wie dämmen wir die Mietpreise ein?

Veröffentlicht am 1. Juli 2022
Zuletzt aktualisiert am: 5. Juni 2024

Mai 2021: Ein Lebensmittel-Einkauf für 1-2 Personen kostete rund 50 Euro. Frühjahr 2022: Die Inflation ließ die Preise steigen. Und so kostete im Mai 2022 der gleiche Einkauf mindestens 61Euro. Während allein diese Entwicklung vielen Menschen schon ein Loch in den Geldbeutel reißt, treiben auch stetig steigende Mieten die Lebenshaltungskosten in ungekannte Höhen. Steigende Mieten und Wohnungsnot belasten alle in einer Gesellschaft. Insbesondere die Schwachen drängt es noch mehr an den Abgrund oder gar aus der Stadt. Doch was kann wer dagegen tun? Unser Reporter Marc Tawadrous ist auf Lösungssuche gegangen.

Immobilien: Für Spekulant:innen Gold aus Beton

Was knapp ist, wird teurer. Das ist eine Grundannahme des Marktes und erklärt oft die Entwicklungen bestimmter Preise. Beim Immobilienmarkt greift diese Erklärung aber nur bedingt. Es stimmt zwar, dass sich „das Angebot an Grund und Wohnungen in Nürnberg in den vergangenen Jahren stetig verringert hat, und auch, dass Nürnberg immer weiter wächst – momentan besonders durch Geflüchtete aus der Partnerstadt Charkiw in der Ukraine“, wie Dieter Barth, Pressesprecher der städtischen Wohnungsbaugesellschaft WBG Nürnberg, bestätigt. Doch die extreme Steigerung der Mietpreise lässt sich damit noch nicht vollends erklären. Auch politische Vorgaben und Spekulant:innen sowie große Immobilienkonzerne tragen einen großen Teil dazu bei – und führen dazu, dass die Mietpreise in Nürnberg über dem bundesdeutschen Durchschnitt liegen.

Warum bitte in Nürnberg?

Beispielsweise sind laut dem Immobilien-Marktbericht 2021 der Stadt Nürnberg während der Corona-Pandemie im Jahr 2021 stolze 493 Millionen Euro in Mehrfamilienhäusern, Wohnungsportfolios oder Apartmentblocks investiert. Das ist ein Plus von 74 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2020. Das Ziel dieser Anleger:innen ist ein rein marktwirtschaftliches: Das investierte Geld vermehren. Und dafür bietet Nürnberg viele Vorteile.

Direkt weiterlesen?
Erstelle Dir jetzt Deinen Zugang!

Hinter Relevanzreporter steht kein Medienkonzern oder Investor. Das gemeinnützige Magazin wird von, für und mit seinen Mitgliedern ermöglicht.

Wir sind unabhängig und werbefrei.

Empfohlene Artikel aus dem Schwerpunkt:
Teilhabe

  • 1

    Das tut Nürnberg gegen die Arbeitslosigkeit im Alter

    Im Februar 2025 suchten rund 22.000 Menschen in Nürnberg Arbeit. Ein Drittel davon ist 50 Jahre oder älter. Für Menschen, die sich kurz vor der Rente beruflich neu orientieren möchten, ist eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt oft gar nicht so einfach. Denn neben langwierigen Bewerbungsprozessen winkt oft auch der bürokratische Aufwand mit den Behörden. Bei all den Problemen gibt es…

    14. März 2025
  • 2

    Bundestagswahl 2025: Die Jungen wählen anders

    Wie junge Menschen in Nürnberg zur Bundestagswahl 2025 abgestimmt haben, wie der Social-Media-Faktor wirkt und was passiert, wenn sich in Nürnberg Jugendliche und Politiker:innen im echten Leben treffen – Anett Hentschel hat sich umgesehen.

    25. Februar 2025
  • 3

    Jetzt mitmachen! Community-Umfrage zur Arbeitslosigkeit im Alter

    Die Bevölkerungsgruppe der Über-55-Jährigen steht meist im Fokus, wenn es um die bevorstehende Welle an Neu-Rentnern aus der Babyboomer-Generation geht. Aber was ist eigentlich mit denen, die einige Jahre vor dem Renteneintritt beruflich nochmal neu anfangen (müssen)? Wir möchten es von Dir wissen!

    14. Februar 2025

Die neuesten Artikel:

  • 1

    Ulm als Vorbild: Wie Nürnberg bezahlbaren Wohnraum schaffen könnte

    Wohnraum in Nürnberg ist teuer und knapp. Das Ulmer Modell zeigt einen Ausweg: Durch strategischen Grundstücksankauf schafft die Stadt langfristig bezahlbare Mieten. Ob das auch in Nürnberg möglich wäre, hat Lea Maria Kiehlmeier recherchiert.

    23. Mai 2025
  • 2

    Der Ausbau des Frankenschnellwegs – eine unendliche Geschichte

    Seit Jahrzehnten wird in Nürnberg über den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs diskutiert. Die geplante Baumaßnahme reduziere Staus, sagen deren Befürworter:innen. Die Gegner:innen argumentieren hingegen, dass man dadurch noch mehr Schwerlastverkehr in die Stadt ziehe. Reporter Philipp Demling zeichnet die Stationen des Rechtsstreits nach und schaut nach vorne.

    16. Mai 2025
  • 3
    Eine rote Säule bildmittig auf dem Festplatz, sowie ein Laternenmast und ein Hydrant. Dahinter fast über die ganze Bildbreite die Kongresshalle vor blauem Himmel.

    Zoff um Kongresshalle im Stadtrat: Hohe Betriebskosten sorgen für Wirbel

    7000 Quadratmeter, 27 Bandproberäume, 25 Ateliers, zwei Übungssäle für Tanz und Theater und mehrere öffentliche Veranstaltungsräume. Was klingt wie die Wunschliste jedes freien Künstlers, soll in Nürnberg tatsächlich im Rahmen der sogenannten Ermöglichungsräume in der Kongresshalle Realität werden. Ein neuer Bericht über die Betriebskosten sorgt im Stadtrat für Wirbel. Unser Reporter Marc Schmidt erklärt dir, worum es geht.

    10. Mai 2025

Schreibe einen Kommentar zu "Wie dämmen wir die Mietpreise ein?"

Zum Kommentieren musst du angemeldet sein.