Jahr für Jahr nimmt die Zahl der privat zugelassenen Autos in Nürnberg zu, die dann miteinander um den begrenzten und oftmals (noch) kostenlosen Platz am Straßenrand konkurrieren. Schluss damit! sagt unsere Reporterin Anett Hentschel. Ein Kommentar über Parkplätze, Emotionen und ob ein Leben ohne eigenes Auto in Nürnberg möglich ist.
An einem Abend Mitte September war in der Walkürenstraße kein Durchkommen mehr: Etwa 150 Menschen hatten sich hier mit Verkehrsplaner:innen und Stadträt:innen zum Bürgerdialog versammelt. Was war passiert?
Die Stadtverwaltung hatte im Nibelungenviertel in der Südstadt Parkverbots-Schilder an zugeparkten Gehwegen aufgestellt und damit 92 bisher illegal genutzte Stellplätze offiziell als solche markiert. Zusätzlich sollten 76 legale Stellplätze entfallen, damit die Feuerwehr Leben retten kann und zu Fuß Gehende mehr Platz bekommen. Denn laut Mobilitätsbeschluss des Stadtrats müssen Gehwege auf einer Breite von 1,5 Metern begehbar sein.
Die einen freuten sich darüber, dass Fußwege sicherer werden sollen und in Zukunft nicht mehr zugeparkt werden dürfen; andere waren entsetzt und in Sorge um ihren Parkplatz. In der Kommunikation war das Timing leider komplett schiefgelaufen: Die Flyer kamen erst bei den Menschen an, als die neuen Parkverbots-Schilder schon aufgestellt waren, was für noch mehr Empörung sorgte.
Nun also sollte der Bürgerdialog die Wogen glätten. Frank Jülich, Leiter des Verkehrsplanungsamtes der Stadt Nürnberg, erläuterte die Situation. Gemeinsam mit einem Feuerwehrmann und dem Leiter der Verkehrsüberwachung beantwortete er die Fragen der Anwohner:innen – immer wieder unterbrochen von ungeduldigen, wütenden,
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