Energiewende: Wer stillt Nürnbergs Hunger nach Strom?

Veröffentlicht am 28. Januar 2022
Zuletzt aktualisiert am: 5. Juni 2024

Schon wieder Energiewende! Es ist noch nicht mal 20.000 Jahre her, dass die Menschen ihre Energieversorgung grundlegend umstellten. Damals wurden sie von wandernden Jäger:innen, die mitnahmen was sie kriegen konnten, zu sesshaften Produzent:innen mit Ackerland und Tierbestand. Diese Wende war sehr umstritten – hat sich dennoch bewährt. Nun steht die Menschheit vor einer ähnlichen Umwälzung: Kann das klappen? Unser Reporter Peter Romir liefert eine Antwort.

Weg von der umweltschädlichen Energieerzeugung. Weg von ungerechter Verteilung. Hin zu nachhaltigen Techniken. Hin zu einer regionalen Produktion. Hin zu einer Orientierung am Gemeinwohl.

Eine Revolution braucht Geduld. Seit genau 500 Tagen sitzen Markus Feuerlein und  seine Mitstreiter:innen im Klima Camp unweit des Nürnberger Rathauses auf dem Sebalder Platz. Sie diskutieren mit Passant:innen darüber, ob der Klimawandel wirklich so schlimm ist.

Markus Feuerlein und seine Mitstreiter im Klimacamp auf dem Sebalder Platz neben dem Historischen Rathaus in Nürnberg harren bei Wind und Wetter – und auch Minusgraden aus, um auf die Klimakrise hinzuweisen und ihren Forderungen so Nachdruck zu verleihen. – Foto: Peter Romir

„Anderthalb Jahre, in denen wir zahlreiche gute Gespräche geführt und viel Zuspruch erfahren haben – aber auch sehr oft beschimpft und bespuckt wurden“, erzählt Feuerlein. „Viele Menschen haben Angst, dass wir ihnen etwas ‚wegnehmen‘ wollen. Aber das Gegenteil ist der Fall: Wir wollen ihnen neue Perspektiven schenken.“

Die Klimaaktivist:innen kritisieren nicht die einzelnen Menschen, sondern das System: „Wir haben unsere Gesellschaft auf Konkurrenz aufgebaut. Für jedes Bedürfnis haben wir hundert Firmen, die um die Wette Produkte produzieren. Das erzeugt unnötigen Energiehunger und Ressourcenverschwendung.“

Flucht

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