“Ach, Du Scheiße.” Das war Helen R.’s erster Gedanke, als sie den positiven Schwangerschaftstest sieht. “Ich habe mich gefühlt wie in einem Karussell, aus dem ich nicht aussteigen konnte.” Für die Pädagogik-Studentin steht fest: Sie will kein Kind – zumindest noch nicht. Aber Abtreibung ist in Deutschland illegal. Unterstützung zu finden, in einer solch schwierigen Lage, ist für Frauen wie Helen auch in Nürnberg, alles andere als einfach. Und diejenigen, die helfen, werden massiv angefeindet. Helen R. und Beratungsstellen fordern Änderungen.
Etwa fünf Minuten dauert es, bis ein Schwangerschaftstest das Ergebnis anzeigt. Fünf Minuten der Ungewissheit. Fünf Minuten der Vorfreude. Oder der Anspannung. Helen ist 28 Jahre alt, als sie ungewollt schwanger wird – trotz Verhütung. “Die Linien auf dem Test waren so mega dünn. Ich habe gedacht, vielleicht irrt er sich.” Doch das tat er nicht.
Für viele Frauen ist das ein Moment großer Freude. Nicht für Helen. Ihre Lebensumstände standen einer Schwangerschaft eigentlich nicht im Weg: Sie ist Ende zwanzig, hat eine feste Beziehung, die finanzielle Situation passt auch. “Wir hatten aber ganz andere Pläne für unser Leben und einfach kein gutes Gefühl bei der Schwangerschaft.” Sie und ihr Partner wollen kein Kind. Zumindest noch nicht.
Weg mit den Klischees
Bricht man die Zahlen des Statistischen Bundesamtes auf Nürnberg herunter, entscheiden sich bei etwas mehr als 500.000 Einwohner:innen in Nürnberg (davon circa 185.400 im gebärfähigen Alter) jedes Jahr mehr als 1000 Nürnbergerinnen für einen Schwangerschaftsabbruch. Eine davon für diesen Artikel zu finden, war also nicht sonderlich schwer: Das Thema wird zwar in der Gesellschaft und im Freundeskreis totgeschwiegen, aber es handelt sich eben nicht um ein Randphänomen.
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